Der beste Schutz für liturgische Geräte sind der regelmäßige Gebrauch, die anschließende fachgerechte Reinigung und ein sorgsamer Umgang. Die wiederholte behutsame Pflege des historischen Metalls hilft, umfassende Reinigungen, die immer einen Eingriff in die Originalsubstanz darstellen, zu minimieren. Zweimal im Jahr sollte jedes Objekt benutzt und anschließend mit einem weichen Baumwolltuch oder einem säurefrei gegerbten Leder abgerieben werden.
Bei der Pflege gilt: bitte Hände weg von scharfen Reinigungsmitteln aus dem Drogeriemarkt und von Hausmitteln! Viele enthalten aggressive Säuren und Schleifkörper. Scheuermilch, Scheuerpulver, Silberputztücher, Metallreinigungsmittel, Putzpasten, Stahlwolle, Stahlbürsten, Schleifpapier, Zahncreme und Gebissreiniger verursachen irreversible Schäden. Chemische Tauchbäder aus dem Goldschmiedebedarf enthalten stark saure Chemikalien, die die Oberflächen zerstören können. Lösungsmittel wie Spiritus oder Aceton dürfen nicht benutzt werden, weil viel beanspruchte Geräte wie Leuchter teils mit einem Schutzlack überzogen sind.
Nach jeder Nutzung mit warmem Wasser und etwas Neutralseife oder Geschirrspülmittel alle Bereiche waschen, die mit Wein und Handschweiß in Berührung gekommen sind. Anschließend gründlich mit klarem Wasser nachspülen und mit einem sehr weichen Baum- woll- oder Leinentuch gut abtrocknen. Falls es in der Kirche kein fließendes Wasser gibt, immer einen kleinen Kanister mit frischem Wasser mitnehmen.
Die Messkännchen nach jedem Gottesdienst wie oben waschen. Aufgrund ihrer kleinen Öffnungen und ihrer bauchigen Form sind sie schwer zu trocknen. Bewährt hat sich, kurz mit einem Föhn in die Kännchen zu blasen. Anschließend die Kännchen mit geöffnetem Deckel auf das mit einem weichen Baumwolltuch abgedeckte Tablett legen. Im Liegen entweicht die schädliche Restfeuchte am besten.
Je nach Staubaufkommen regelmäßig zweimal jährlich von Staub befreien. Dazu mit einem trockenen Pin- sel mit langen Chinaborsten ohne Metallzwinge und weichen Tüchern den aufliegenden Staub aufnehmen. Pinseln Sie immer in die gleiche Richtung. Bekommen Sie keine Pinsel ohne scharfkantige Metallzwinge überkleben Sie diese mit Kreppband.
Bei aller Sorgfalt sind Wachstropfen auf Kerzenleuchtern nicht zu vermeiden; daher ist ein Wachsfangteller für jeden Kerzenhalter sinnvoll. Wachstropfen auf keinen Fall mit spitzen, harten Gegenständen wie Messern, Stricknadeln oder ähnlichen Werkzeugen abkratzen. Einfacher ist es, das Wachs mit dem Föhn zu erhitzen und das flüssige Wachs mit Papier-Küchentüchern aufzunehmen. Die Methode funktioniert gut und eignet sich auch für wachsverschmutzte Opferlichtständer. Die besonders beanspruchten Tragleuchter können mit einem Schutzlack überzogen werden. Diese Maßnahme führt ein Metallrestaurator aus
Um das unerwünschte Anlaufen vor allem bei Silbergeräten zu unterbinden, sollten Verfärbungen bereits im Anfangsstadium, mindestens jedoch zweimal jährlich, abgerieben werden. Dazu kann ein säurefrei gegerbtes Ziegen-, Hirsch-, oder Rehleder bzw. ein weiches Baumwolltuch verwendet werden. Das erneute Anlaufen kann verzögert werden, indem Silbergeräte in ein spezielles Silberschutztuch eingehüllt werden.
Sie verrußen und verharzen schnell. Bilden Ruß und Harz bereits eine festgebackene Kruste, können Sie zu flüssigen Rauchfassreinigern greifen. Dabei bitte die Reinigungsanleitung genau beachten. Besser ist, die Fässer in einem Topf mit Wasser, dem Neutralseife zugesetzt wurde, auszukochen. Die gelösten Harzpartikel abschöpfen und das Rauchfass entnehmen. Anschließend mit klarem Wasser gründlich nachspülen und sorgfältig trocknen. Je nach Verschmutzungsgrad den Vorgang mehrmals wiederholen.
Um die Verkalkung der Messing- bzw. Kupferbehälter zu verhindern oder hinauszuzögern, können diese mit einer dünnen Schicht handelsüblicher Vaseline aus Apotheken oder Drogeriemärkten eingefettet werden. Eine andere Möglichkeit ist, ein Glasschälchen in das Weihwassergefäß zu stellen.
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